Südafrika erleben


Wie ich bei meinem letzten Eintrag erwähnt habe, war ich eine Woche lang im Urlaub. Vorletzte Woche Freitag bin ich dafür von Kapstadt nach Johannesburg geflogen, wurde von Tom abgeholt, mit dem ich dann zu Franzi gefahren bin. Tom und Franzi sind auch DSJW Freiwillige. Er arbeitet in der
Nähe von Swaziland und sie in Johannesburg, jeweils in einem Kinderheim. Wir drei waren die
Kerngruppe, die zusammen gereist ist. Zwischendurch hat sich aber die Zusammenstellung immer wieder geändert. Zu erst haben wir uns Samstag und Sonntag mit Theresa und Larissa (aus Pretoria) Johannesburg angeschaut. Das Highlight dabei war das Fußball Derby zwischen den Orlando Pirates und den Kaizer Chiefs, letztere haben wir unterstützt. Das Spiel fand im FNB Stadion in Johannesburg vor ca. 85.000 Fans statt. In diesem Stadion spielten Spanien und die Niederlande 2010 auch das WM Finale. Die Stimmung war genial und obwohl die Stadien der beiden Mannschaften nicht einmal 10 Kilometer voneinander entfernt sind und die Rivalität der beiden Mannschaften legendär ist, war alles vollkommen friedlich. Wir waren ein paar Stunden früher da, um die Stimmung richtig zu genießen und haben schnell gemerkt, dass wir etwas „besonderes“ waren. Denn Fußball wird in Südafrika eher von Schwarzen verfolgt und Rugby ist eher das Fable der weißen Bevölkerung. Wir wurden immer wieder angesprochen und um Fotos gebeten, manche haben auch versucht heimlich Fotos zu machen und wir wurden sogar zwei mal interviewt. Das war eine coole und witzige Erfahrung, aber irgendwie auch komisch, da der einzige Grund für diese Aufmerksamkeit unsere Hautfarbe war. Die erste Halbzeit des Spiels war richtig gut mit drei Toren und einem gehaltenen Elfmeter. Die zweite Halbzeit verlor dann sehr viel dieses Schwungs und hatte nur noch wenige Torchancen vor zu weisen. Am Ende haben die Kaizer Chiefs leider verdient 1:2 verloren. Trotzdem hatte wir sehr viel Spaß.😃

Danach sind wir weiter nach Pretoria, haben uns von Theresa und Larissa getrennt und sind bei
Freiwilligen einer anderen Organisation untergekommen. Am Montag haben wir uns mit Mike, einem Freiwilligen der anderen Organisation, bei Richard getroffen. Er ist einer der südafrikanischen Mitarbeiter von DSJW, war Lehrer, hat einige Jahre in der Botschaft in Bonn gearbeitet und betreut jetzt ein paar Projekte. Nach einem kleinen Mittagessen mit richtigem Brot aus der „Backstube“ (so heißt die Bäckerei wirklich), normalerweise gibt es hier kein richtiges Brot, hat er uns mit seinem Auto durch Pretoria gefahren und uns verschiedenste Orte gezeigt. Von der Deutschen Botschaft über verschiedenste Regierungsgebäude bis hin zum Haus von Paul Kruger, einem Präsidenten der Südafrikanischen Republik.
Am nächsten Tag sind wir mit Mike, der sich uns kurzerhand angeschlossen hat, zum Cradle of Humankind gefahren, einem Museum in der Region, wo sehr viele und mit die ältesten Skelette Menschlicher Vorfahren gefunden wurden. Nach unserer Tour durch das Museum und eine Höhle sind wir zum nächsten Highlight unserer Reise aufgebrochen, dem Pilanisberg Nationalpark.
Dort haben wir zwei Nächte gezeltet und haben eine eigene Safari durch den Park gemacht. Der Zeltplatz selbst war schon ein kleiner Zoo mit Springböcken, Inyalas, Warzenschweinen, Kapuzineraffen und Pavianen, die frei herumgelaufen sind. Man musste wirklich aufpassen, dass man niemals Essen frei herumstehen lässt, da sich die Affen so eine Chance nicht entgehen lassen. Als wir im Pool geschwommen sind, haben wir gesehen, wie ein Mann für seine beiden Söhne Pommes gekauft. Aus irgend einem Grund mussten sie aber für ein paar Minuten weg, als sie weder kamen war nichts mehr von den Pommes übrig. Zwei Kapuzineräffchen hatten sich kurzerhand auf den Tisch gesetzt und das kleine Festmahl schnell verspeist. 😂
Viel beeindruckender war aber unsere Safari durch den wirklichen Park. Da wir nur arme Freiwillige sind und nicht so viel Geld für eine geführte Tour ausgeben wollten, haben wir uns einen Tagespass gekauft und sind selbst losgefahren. Das war die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können. So konnten wir selbst entscheiden wo wir lang fahren und wie viel Zeit wir uns nehmen wollen. Innerhalb von sieben Stunden habe wir Zebras, Giraffen, Nilpferde, Hyänen, Springböcke, einen Gepard und alle Big Five (Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel, Leopard) zu sehen bekommen. Teilweise waren das auch sehr sehr nahe Begegnungen. Der Leopard, den wir gesehen haben, ist zum Beispiel einen Meter von unserem Auto entfernt an uns vorbei gelaufen. Eine unglaubliche Erfahrung!😊


Am nächsten Tag haben wir Mike in Pretoria abgeliefert und sind wieder nach Johannesburg gefahren. Tom musste am Tag darauf wieder zurück, um den Mietwagen abzugeben und Franzi musste wieder arbeiten, deshalb bin ich alleine zum Apartheids Museum gefahren. Die Dauerausstellung und die Ausstellung über Nelson Mandela sind wirklich groß und man muss viel Energie dafür mitbringen, aber es lohnt sich diese Zeit zu investieren. Am Samstag bin ich dann wieder zurück nach Kapstadt geflogen, aber davor war ich noch mit Franzi in Soweto, wo wir eine geführte Fahrradtour gemacht haben. Der Guide hat uns viel über die Geschichte von Soweto erzählt und am Ende waren wir in der Vilankazi Street, der einzigen Straße der Welt in der zwei Friedensnobelpreisträger gewohnt haben, Nelson Mandela und Desmond Tutu.
Zurück in Wellington hat die Arbeit wieder angefangen. Während ich weg war, wurde viel geschafft, aber es sind immer noch einige Aufgaben, die abgeschlossen werden müssen. Der Fortschritt war leider nicht so groß, wie ich es gehofft hatte, langsam kommen wir dem Ende jedoch näher. Die Kinder fangen jetzt an ihre Abschlussarbeiten für das Schuljahr zu schreiben und müssen deshalb viel lernen. Hier fangen in 4 Wochen die Sommerferien an.😊


Achtung Werbeblock.😁
Richard, der südafrikanische Mitarbeiter, den ich in Pretoria getroffen habe, hat uns von seinem neusten Projekt erzählt. Er organisiert im Moment ein Fahrrad Erlebnis/Rennen an den Viktoria Fällen in Zimbabwe. Das ganze findet nächstes Jahr im Juli statt und es können 30 Teams mit je 4 Fahrern teilnehmen. Falls jemand von euch daran Interesse hat oder jemanden kennt, der bei solchen Abenteuern gerne mitmacht, könnt ihr euch auf der Internetseite sehr gerne selbst weiter informieren.

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